23 Feb

„firma“ von Klaus Merz

Klaus Merz: firma. Prosa, Gedichte. Haymon Insbruck, Wien 2019

Seit dem Erscheinen des letzten Bandes der 7 bändigen Werkausgabe sind von Klaus Merz der Gedichtband «Helios Transport» und ein Kettengedicht erschienen. Und nun noch etwas auch formal Neues: «firma». Der Band besteht aus 2 Teilen. Der erste Teil trägt den Titel: «Aus der Firmengeschichte 1968 – 2018». Fünfzig Prosaminiaturen schildern «Denkwürdigkeiten» aus fünfzig Jahren einer merkwürdigen Firma. Der zweiter Teil des Bandes besteht aus ungefähr ebenso viele Gedichten unter dem Titel «Über den Zaun hinaus». Pinselzeichnungen von Heinz Egger begleiten Prosa und Gedichte. Weiterlesen

08 Feb

Von der Freiheit der Meinungsäusserung

von Felix Schneider, zuerst erschienen in tachles vom 25. Januar 2019

Man kennt ihn: Andreas Zumach ist ein profilierter Journalist, UNO-Berichterstatter für viele Medien, spezialisiert auf internationale Politik und begabt mit einem guten Gedächtnis, das ihm ermöglicht, mit Fakten zu argumentieren. Vielleicht wurde ihm gerade das zum Verhängnis. 

Zumach hat in den letzten Jahrzehnten in Institutionen der Evangelischen Kirche Deutschlands Hunderte von Vorträgen gehalten. Umso schockierender, dass ein Vortrag, den er Anfang Dezember in der Evangelischen Erwachsenenbildung in Karlsruhe halten sollte, kurzzeitig, kurz und barsch per Email abgesagt wurde. 

Wie das? Angekündigt war der Titel «Israel, seine wahren und falschen Freunde», und das veranlasste Solange Rosenberg, stellvertretende Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, dazu, am 26. November 2018 den Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung Karlsruhe zu bitten, die Einladung Zumachs zu «überdenken», denn, so schreibt sie: «Herr Zumach ist (…) mit israelfeindlichen Äußerungen aufgefallen (u.A. Israel sei am Zunami schuld gewesen). Darüber hinaus sind die Aktivitäten von Herrn Zumach im Rahmen der BDS- und BIB-Kampagnen, die eindeutig auf die Delegitimierung des Staates Israel hinauslaufen, bekannt. Die BDS- und BIB-Kampagnen gelten als eindeutig antisemitisch (links-antisemitisch).“

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