10 Mrz

Göttinger Friedenspreis an die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“

Information von Andreas Zumach:

Sehr geehrte Damen und Herrn,
liebe Freundinnen und Freunde

zunächst ein herzliches, ganz großes DANKE an Sie/Euch alle für Ihre/Eure Solidarität mit der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“.
Mit Ihren Solidaritätsschreiben, Leserbriefen und Spenden haben Sie in den dreieinhalb Wochen seit dem 14. Februar dazu beigetragen, daß die Preisverleihung an die Jüdische Stimme trotz aller Widerstände, Diffamierungen, Raumverbote, Drohungen etc. am gestrigen 9. März wie geplant in Göttingen erfolgreich  durchgeführt werden konnte. Mit rund 400 TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland und dem benachbarten europäischen Ausland.
Diese Ihre/Eure Solidarität hat auch mir in meiner in den letzten Wochen nicht ganz einfachen Rolle als Juryvorsitzender des Göttinger Friedenspreises sowie dem Vorstand Hans-Jörg Röhl den Rücken gestärkt.
Im Anhang sende ich
-die Rede der Preisträgerin Iris Hefets
-die Laudatio von Iris Sommerfeld
-die auf der Verleihfeier vollständig verlesene ausführliche Begründung der Jury für die Preisvergabe an die Jüdische Stimme
-erste Fotos von der Verleihfeier

Weitere Fotos können unter diesem Link hochgeladen werden:

https://www.picdrop.de/peterheller/Friedenspreis_4000px

Der Videomitschnitt der ganzen Feier sollte ab Montag früh auf Youtube stehen unter
„Göttinger Friedenspreis Jüdische Stimme“

Mein Ausdrücklicher Dank  gilt  Gisela Hyllow und Jörg Dreykluft.  Ihre wunderschöne Galerie Alte Feuerwache  stand in Göttingen als einziger Raum für die Preisverleihung zur Verfügung. Und dies trotz Drohungen und Aufforderungen, die Galerie „rein zu halten“ von den Jüdinnen und Juden der  Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Diese Drohungen kamen u.a. aus den Reihen des Göttinger „Jached-Bündnisses“, das vorgibt „gegen Antisemitismus“ zu sein. Das Bündnis demonstrierte auf der Straße vor der Alten Feuerwache mit etwa 50 Personen gegen die Verleihfeier  mit verleumderischen und rufmörderischen Parolen und Transparenten.

Wer Gisela Hyllow und Jörg Dreykluft persönlich für Ihre Standfestigkeit und Zivilcourage danken möchte, kann dies tun an die Mail-Anschrift:
info@galerie-alte-feuerwache.de

Dank auch an Mirko Hepp, der die Videoübertragung in die Nebengebäude der Alten Feuerwache organisierte, so daß fast alle nach Göttingen Angereisten einen Platz finden konnten.

Dank schließlich auch an die Göttinger Polizisten und Sanitätshelfer der Johanniter, die wegen der Drohungen und der Gegenkundgebung am gestrigen Samstag erstmals bei einer Verleihfeier des Göttinger Friedenspreises seit dessen Gründung vor 20 Jahren anwesend sein mußten.Ich hoffe,das wird künftig nie mehr erforderlich sein.

Im Anhang füge ich  meine gestrige Erklärung zum offenen Brief des „Jached-Bündnisses“ und seinem Aufruf zu der gestrigen Gegenkundgebung bei. Hier ist der Link zu der Hetzrede gegen die „Jüdische Stimme“ die der Antideutsche Jonas Dörge auf dieser Kundgebung gehalten hat.

https://bgakasselblog.wordpress.com/2019/03/09/friedenspreis-abschaffen/

MEDIENBERICHTERSTATTUNG

Erstmals berichtete gestern abend auch die ARD-Tagesschau  (20 Uhr-Ausgabe) über eine  Verleihfeier  des Göttinger Friedenspreises

Hier der Link (letzte Meldung vor dem Sport).

https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-30299.html

Auch das NDR-Fernsehen berichtete, sowie das Stadtradio Göttingen.

Einen weiteren Bericht gab es bislang auf der Online-Ausgabe der Hessisch-Nidersächsischen Allgemeine (HNA):

www.hna.de/lokales/goettingen/goettinger-friedenspreis-geht-an-verein-juedische-stimme-11839733.html

Die Berichterstattung der beiden Nachrichtenagenturen Deutsche Presseagentur und Evangelischer Pressediensdienst war von unterschiedlicher Ausführlichkeit, Qualität und journalistischer Seriösität. Hierzu im Anhang die beiden Meldungen, meine kritische Mail an die dpa , die Antwort der DPA und die korrigierte DPA-Meldung und meine Antwort darauf an den Nachrichtenchef.

Wie man die Berichterstattung über ein Ereignis manipulieren kann  durch gezielte Auslassungen aus einer Agenturmeldung , zeigt der auf EPD gestützte Bericht in der „Jüdischen Allgemeinen“:

www.juedische-allgemeine.de/politik/proteste-bei-verleihung-an-umstrittenen-verein/

Im Anhang füge ich einen Artikel aus der Südwestpresse vom 9.3. bei. Und hier der Link zum Artikel „Drei Juden drei Meinungen aus der taz vom 9.3.:  www.taz.de/Kontroverse-um-Friedenspreis/!5577293/

Insgesamt haben die „Jüdische Stimme“ und der Göttinger Friedenspreis in den letzten dreieinhalb Wochen seit dem 13. Februar in Deutschland und darüber hinaus eine öffentliche Beachtung und ein Medienecho erfahren, wie nie zu vor in ihrer Geschichte. Dies dank der Interventionen insbesondere durch den Vorsitzenden des Zentralsrates der Juden, des Antisemitismunsbeauftragen der Bundesregierung sowie von Göttinger FDP-Politikern. Keine Werbeagentur hätte dies selbst mit einem noch so großen Budget leisten können. Und dank der Interventionen von Schuster, Klein und Co ist eine Summe von über 28.000 Euro zusammengekommen, gespendet seit meinem Appell von über 310 Personen aus Deutschland und anderen Ländern.
Die Kosten der Verleihfeier  (Raummiete, Videoübertragungstechnik, Zeitungsanzeigen,Fahrtkosten , Unterkunft Verpflegung für Preisträger, Laudatorin, die Ansteckknöpfe etc.) belaufen sich nach bisheriger Übersicht auf etwa Euro 7.000. Wie in meinem Spendenappell vom 20. Februar angekündigt, soll das überschüssige Geld über medico international an vier Friedens- und Menschenrechtsorganisationen in Israel/Palästina gehen Und zwar an:

-Physicians for Human Rights
-Breaking the Silence
-Cultural and Free Thougt Association im Gazastreifen
-+972magazine

Informationen zu den vier Organsationen füge ich im Anhang bei.

VORSCHLAG

Ich möchte darüber hinaus folgenden VORSCHLAG machen:
Wie die meisten von hnen/Euch wissen, läuft in München ein Verfahren gegen den Stadtratsbeschluß vom Dezember 2017 zum Verbot,öffentliche Räume für Veranstaltungen zu vergeben, bei denen BDS das Thema ist.Das Verbot gilt selbst für Veranstaltungen, die sich gegen BDS richten oder auf denen kritisch über BDS diskutiert werden soll.
Alle notwendigen Informationen über das Verfahren sowie eine detaillierte juristische und politische Einchätzung stehen in dem am 9.3. auf Rubikon veröffentlichen und im Anhang beigefügten Interwiew, das mein Münchner Journalistenkollege Henning Hintze mit dem ehemaligen Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof,Peter Vonnahme geführt hat.
Der Ausgang dieses Verfahrens ist von großer Bedeutung nicht nur für die weitere Diskussion über den Themenkomplex BDS/Israel/Palästina/Antisemitismus sondern darüberhinaus für das Grundrecht auf Meinungsfreiheit.
Die Klage gegen das vom Münchner Stadtrat verhängte Raumverbot wurde vom Münchner Verwaltungsgericht im Dezember in erster Instanz abgelehnt. Ob die Berufung von der nächsthöheren Instnaz angenommen wird, entscheidet sich erst in den kommenden Monaten. Falls ja, dürfte der Fall bis zum Bundesverfassungsgericht gehen, möglicherweise sogar bis zum Europäischen Menschenrechtsgerichtshof. Das wird dann sehr,sehr teuer und der Kläger Klaus Ried wird das nicht alleine fiannzieren können.
Daher schlage vor, daß zunächst nur vier Fünftel des Spendenüberschusses von im besten Fall rund Euro 20.000 an die vier genannten Friedens-und Menschenrechtsorganisationen gehen. Das fünfte Fünftel würde ich auf ein Rechtshilfe-Sperrkonto einzahlen als Startbeitrag zur Finanzierung einer etwaigen Fortsetzung des Münchner Verfahrens. Sollte es nicht zu dem Verfahren komme, würde auch dieses Geld über medico international an die vier Friedens-und Menschenrechtsorganisationen gehen.
Kommt es zu dem weiteren Verfahren, würde ich mir gegebenenfalls erlauben, Sie/ Euch um weitere Spenden zu bitten.
Wer von den bisherigen 312 SpenderInnen mit diesem Verfahren nicht enverstanden ist, lasse mich das bitte wissen. Falls gewünscht,würde ich dann auch die bisherige Spende ganz oder zu einem Fünftel an die/den Betreffende/n zurück überweisen.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Zug von Göttingen nach Genf

Andreas Zumach

P.S.: Die bislang bei mir bestellten Ansteckknöpfe zur Versendung auf dem Postweg gehen erst am Dienstag raus. Dazu bin ich am letzten Freitag in Göttingen nicht gekommen.
Weitere Bestellungen bitte an Iris Hefets, Jüdische Stimme richten,die die restlichen Knöpfe von der Verleihfeier mit nach Berlin genommen hat.


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